ZeroWaste in meinem Alltag

Heute zeige ich Euch ein paar Bereiche, in denen ich Zero Waste (oder manchmal ist es auch nur Less Waste) und so wenig Plastik, wie möglich, umgesetzt habe. Einige der Veränderungen waren wirklich kein großes Ding. Ein paar  Tage Umgewöhnung und jetzt frage ich mich, warum ich es so viele Jahre anders gemacht habe... Natürlich habe ich auch noch einige Schlechtes-Gewissen-Bereiche. Aber für manche Sachen habe ich leider noch kein Alternative gefunden, bzw. können wir uns die wenigen Alternativen, die es gibt, aktuell noch nicht leisten. Ich würde sagen: Work in Progress ;-)


Vorratshaltung & Einkaufen

Gewürze, Nüsse, getrocknete Früchte, Kaffee kaufe ich Großpackungen, um so viel Müll, wie möglich einzusparen. Ich hoffe, dass der Unverpacktladen in Tübingen bald eröffnet und Einiges dann komplett müllfrei erhältlich ist. Zum Aufbewahren verwende ich Gewürzgläschen und Döschen. Für Nüsse, Mehl, Kaffee & Co. große Einmachgläser. Für kleine Mengen kann man auch Joghurt in Gläsern kaufen (leer essen ;-) und gut auswaschen) und diese dann für die Vorratshaltung oder als Transportbehälter fürs Mittagessen weiterverwenden. 

 

Der Joghurt im Kühlschrank ist selbstgemacht (oben), in den Netztaschen befinden sich Salat, Kräuter, Bohnen etc. Auch der Paprika, die Zucchini, die Karotten - alles ist offen gekauft in den bekannten grünen Netzen. Eierverpackungen können viele Male wiederverwendet werden. Auch im Kühlschrank eignen sich Glas- und Metallbehälter für die Vorratshaltung. Plastikdosen sind wirklich überflüssig. Auflaufformen mit zubereitetem Essen (oder Kuchen) decke ich mit einem Küchengeschirrtuch ab. Man kann auch eine große Metallschüssel als Abdeckung verwenden. 


Nahrungszubereitung

Zum Abtrocknen von Gemüse verwende ich statt Zewatücher Baumwolltücher. Man kann sie locker 2-3 Tage (je nach Frequenz) verwenden und dann mit der 60 Grad-Wäsche waschen und wiederverwenden. Die Spülbürste ist kompostierbar und der Kopf kann beliebig oft ausgewechselt werden. Der Spülschwamm ist aus dem Recycling und kann ebenfalls in der Waschmaschine gewaschen und wiederverwendet werden. 

 

Meinen Kaffee mache ich morgens selbst. Die Kaffeebohnen kann man in Tübingen offen kaufen (sind allerdings etwas teuerer), alternativ lassen sich Bohnen in Großverpackungen kaufen. Die Kaffeebohnen mahlen wir selbst und der Kaffee wird ohne Filter oder Kapselmüll frisch (Italian way) aufgebrüht. Der kommt dann mit heißer Milch als Latte machiato in den Coffee-to-go-Becher aus Metall. Tagsüber trinke ich Kaffee aus dem Kaffeevollautomaten (ebenfalls mit Bohnen und ohne Müll) im Büro. Wenn man unterwegs ist gibt es auch viele Coffee Shops, die einem Kaffee in den mitgebrachten To-Go-Becher abfüllen.

 

Unser Teewasser wird wieder traditionell im Pfeiffenkessel auf dem Herd erhitzt. Die meisten Wasserkocher sind aus Plastik und das Metall für die Erhitzung aus Aluminium. Beides gibt Schadstoffe ins Wasser ab und ist seitdem bei uns tabu. Den Tee trinken wir in einem Teebecher mit Porzellandeckel und Siebeinsatz. So müssen keine Teebeutel gekauft werden. 

 

Die mit Teflon beschichteten Pfannen gibt es bei uns auch nicht mehr. Wir haben jetzt Eisenpfannen. Sogar Pancakes gelingen darin, ohne Anhängen. Gebratenes wird superknusprig und die Pfannen lassen sich super einfach abspülen. Auch so etwas, bei dem ich mich frage: Wie bin ich je ohne solche Pfannen ausgekommen?  ;-)

 

Super praktisch sind auch die Metalldosen zum Transport von Kuchen, oder für den Käse im Kühlschrank. Sieb und Schneidebrett müssen auch nicht aus Plastik sein. Die Siebe sind jetzt aus Metall und die Schneidebretter aus Holz (außer für Fleischwaren, dafür haben wir eines aus Glas - wegen der Hygiene).  

 

Wasser / Saft To-Go geht hervorragend in Metall- oder Glasflaschen. 


Getränke und Food To Go

Wir trinken seit über einem Jahr nur noch Leitungswasser. Und wir leben noch ;-) Und hatten auch noch keine Magen- oder Sonstwieprobleme. Wir füllen das Wasser immer frisch ab in eine Glaskaraffe. Am Bett haben wir eine Glasflasche, die wir jeden Abend kurz ausspülen und frisch befüllen. 

 

Für unterwegs verwende ich Metall- oder Glasflaschen. Die true fruits Smoothie-Flaschen eignen sich hervorragend für Wasser oder selbstgemachte Smoothies. Man muss nur einmal den Fertigen kaufen, Flasche auswaschen und kann diese dann x-Mal wiederverwenden. 

 

Meine neueste Errungenschaft ist ein indisches Tiffin! (= Lebensmittelbehälter mit mehreren Etagen aus Metall). Wegen meiner vielen Lebensmittelunverträglichkeiten muss ich alles selbst und frisch kochen. Es gibt sehr wenig, dass ich "draußen" / aus der Kantine essen kann. Eine Zeit lang habe ich Einmachgläser für den Transport verwendet (von zu Hause zur Arbeit oder Wanderungen, Ausflüge etc.). Die sind aber - je nach Anzahl - ziemlich schwer. Jetzt passt alles super praktisch und kompakt in das Tiffin. Es hat sogar zwei Dichtungsringe als Auslaufschutz und kann in der Spülmaschine gewaschen werden. Und viel Platz braucht es auch nicht. Kann ich wärmstens weiterempfehlen!


Bad & Co

Zum Abschminken kann man waschbare Abschminkpads verwenden. Ich brauche sie aber fast gar nicht mehr, da ich mich seit einigen Monaten überhaupt nicht mehr schminke (außer ein bisschen Augenbrauen und Wimperntusche). Die Augenschminke wische ich mit Olivenöl ab. Meine Haut hat sich jetzt wieder einigermaßen auf normal umgestellt und braucht deshalb gar keine Gesichtpflegecremes mehr. Wenn sie mal sehr trocken ist (zum Beispiel im Winter), creme ich die sehr trockenen Stellen mit Olivenöl ein. 

 

Als Deo verwende ich ein Deostück (vom Block) von Lush (die machen keine Flecken auf die Kleidung). Gesichtspuder kann man sich einfach selbst mischen (siehe Rezepte hier auf der Website). Statt Zahnseide kann man auch Zahnstocher aus Holz verwenden oder Mishwak (orientalischer / asiatischer Zweig mit antiseptischer Wirkung). Zahnpasta muss man ausprobieren. Bei mir hat zur Kariesvorbeugung Kokosöl und Natron leider nicht ausgereicht. Ich verwende jetzt sehr sparsam eine Zahnpasta von Weleda. 

 

Rasieren mit dem Rasierhobel ist super einfach und ich bin so happy, wie günstig und müllarm die Variante ist! Ich verwende eine Rasierseife für die Rasur und nach der Rasur gebe ich reines Kokosöl auf die Haut - das beruhigt und hilft gegen Juckreiz nach dem Rasieren.

 

Für die Monatshygiene habe ich mich nach ein paar Wochen auch an die Menstruationstasse gewöhnt. Das muss man aber selbst ausprobieren, wie man damit zurecht kommt - vor allem wenn man eine starke Regelblutung hat. An was ich mich leider nicht gewöhnen konnte, waren die waschbaren Slipeinlagen. Sie sind mir einfach zu dick und sie verrutschen ständig. Es gibt aber Einweg-Bioslipeinlagen aus Baumwolle, die die Umwelt nicht allzusehr belasten. Dadurch, dass man die nur sicherheitshalber in Kombi mit der Tasse trägt, kann man aber hier sehr sparsam sein. 

 

Beim Duschen verwende ich Haarseife. Ich bin absoluter Fan von Steffi's Hexenküche. Die Haarseifen und anderen Seifen sind super verträglich, auch bei sehr empfindlicher Haut. Sie hat auch Allroundseifen für Minimalisten, mit denen man Haare, Gesicht und Körper waschen kann. 

 

Zum Händewaschen tut es bei uns auch ein Stück gute alte Seife. Handcreme mache ich nach wie vor begeistert selbst (siehe Rezept Lotion Bars :-) ). 

 

Wenn man nach der Toilette - dies ist in Afrika, Asien und Vorderasien üblich - eine Handbrause mit Wasser verwendet, braucht man Toilettenpapier nur noch ein wenig zum Abtrocknen. Viele Experten sind auch der Meinung, dass das für die Intimhygiene auch viel gesünder ist, also unsere Toilettenpapiergeschichten... (Nachzulesen im Internet ;-)


Was ich immer dabei habe...

  1. Meinen geräumigen Rucksack.
    Da passt einfach alles rein und ich bin nicht versucht, Kompromisse einzugehen (aus reinen Platzgründen...)

  2. Taschen, Täschchen, Beutel.
    Wer kennt sie nicht die Spontaneinkäufe.... Wenn der Rucksack voll ist, dann kann eine faltbare Einkaufstasche einspringen (und keine unnötige Plastik- oder Papiertüte). Für sponante Obst-/Gemüseeinkäufe sind auch immer zwei (mitwiegbare) Netztäschchen dabei. Wer öfters mal beim Bäcker vorbeikommt: Dann machen noch Baumwolltaschen für Brot/Brötchen Sinn (nicht auf dem Bild).

  3. Mein (Mittag)Essen.
    Wie bereits erwähnt, kann ich vieles aufgrund von Unverträglichkeiten ohnehin nicht essen und muss selbst kochen. Aber wenn ich selbst Mitgebrachtes esse, dann komme ich auch nicht in Versuchung FastFood zu kaufen, das oft mit unheimlich viel Müll daherkommt. Transportieren lassen sich die Sachen mit Tiffin, Einmachglas und Getränke im wiederverwendbaren To-Go-Becher (oder in einer Metallflasche; nicht auf dem Bild). 

  4. Kleine Metalldöschen.
    Für whatever man sonst so dabei haben sollte (zum Beispiel Deo, Bonbons, Handcreme, Taschentücher etc.).

  5. Mein E-Reader.
    Ich liebe zwar Papierbücher (habe auch einige daheim im Regal). Aber neue Bücher kaufe ich mittlerweile digital. Zum Einen kann ich so kleine Sachen nicht mehr gut lesen (habe sehr schlechte Augen) und die meisten Bücher liest man doch eh nur ein Mal. Zu schade, wenn dann unnötig Papier verschwendet wurde, das jahrelang in einem Regal steht und früher oder später doch einmal auf dem Müll landet. 

  6. Eine kleine Handtasche.
    Für das Mädchen in mir. So habe ich meinen E-Reader, mein Handy und andere Sachen sofort griffbereit. Kein unnötiges Rucksack abnehmen und durchwühlen.