Mein Fazit nach den ersten 6 Monaten

Es ist hart. Aber nicht so hart, wie ich dachte. 

Es ist wirklich nicht so einfach, auf diesem Weg zu bleiben. Es erfordert definitiv mehr Zeit, mehr Mühe, mehr Vorausplanung, Verzicht, "Verzweiflung". Manchmal kann man nicht mehr so spontan agieren, wie zuvor. Aber andererseits im Verhältnis zu dem Nutzen, ist es wiederum recht wenig Einsatz, den man bringen muss. 

 

Bei ein paar Dingen bin ich - ganz ehrlich - wieder ab und zu etwas schwach geworden. Was sind so Beispiele, bei denen man ab und zu mal doch schwach wird? Zum Beispiel manche Lebensmittel, auf die man richtig Lust hat, die es aber einfach nirgendwo unverpackt / ohne Plastik gibt. Am Schlimmsten ist das bei Süßigkeiten. Kuchen und Gebäck bekommt man beim Bäcker. Aber Schokolade ist schon schwieriger. Nüsse und Gewürze bekommt man leider auch fast nie unverpackt - außer in Papierverpackung online (z.B. Stübener Kräutergarten). 

 

Viele Alltagsgegenstände habe ich versucht beim regionalen Einzelhandel einzukaufen. Aber leider gibt es ca. 50% von dem was ich Suche nicht. Es ist vergriffen oder muss bestellt werden. Also muss einiges dann doch online bestellt werden - und hier reicht die Verpackung von wenig Papier/Karton bis viel Papier/Karton und Unmengen Plastik. 

 

Und mein altes leidiges Thema ist: Katzenfutter. Bei 40-50 Stundenwochen Arbeit + 2 Stunden Anfahrt/Heimweg am Tag bleibt leider kaum Zeit übrig, Katzenfutter selbst zu kochen. Obwohl ich es wirklich gerne tun würde. Zumal ich dann auch wüsste, dass meine beiden Stubentiger anständiges Futter erhalten. Es bleibt auf meiner To-Do-Liste - und irgendwann, da bin ich sicher, werde ich auch dafür Zeit finden.

 

Joghurt und Quark selbst machen klappt sehr gut. Andere Produkte, die sehr mülllastig sind kaufen wir gar nicht mehr ein und vermissen diese auch nicht mehr. Es ist oft tatsächlich nur eine Gewohnheit. Und Gewohnheiten kann man ändern. Wasser aus dem Wasserhahn schmeckt genauso gut, wie gekauftes. Im Winter trinken wir sehr viel Tee. 

 

Meine Schlussworte für heute: Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Lebensumstellung und versuche so gut wie es irgendwie möglich ist, weiterhin Müll zu vermeiden. Komplett geht leider nicht. Wenn man ganz genau "hinter die Kulissen" der bekannten Zero-Waste-Movement-Vertreter schaut, bleibt auch in der Realität mehr Müll als ein Einmachglas voll über. Zu dieser Erkenntnis musste ich die letzten Monate definitiv kommen. Aber ich denke das allerwichtigste ist, dass man Schritt 1 Sensibilität für das Thema entwickelt, Schritt 2 grundsätzliche Dinge nach und nach in seinem Leben umstellt und Schritt 3 über die Monate und Jahre den neuen Lebensstil weiter entwickelt und somit Schritt für Schritt :-) von Low Zero dem Zero Waste immer näher kommt...